Burnout-Prävention: Ihre mentale Gesundheit im Gleichgewicht
#
Produktivität

Burnout-Prävention: Ihre mentale Gesundheit im Gleichgewicht

October 27, 2023
clock icon
6
Min. Lesezeit

In unserer hektischen und stressigen Welt von heute ist die mentale Gesundheit wichtiger denn je. Laut der Weltgesundheitsorganisation leidet bereits jeder zehnte Mensch unter einer psychischen Erkrankung. Depressionen und Angststörungen sind dabei mit Abstand die häufigsten Leiden. Doch nicht nur klinisch relevante Störungen beeinträchtigen unsere Lebensqualität. Auch alltäglicher Stress, ständige Erreichbarkeit und Reizüberflutung können unser seelisches Gleichgewicht empfindlich stören. Die Folgen sind Erschöpfung, Unzufriedenheit und Antriebslosigkeit.

Um glücklich und erfüllt zu leben, brauchen wir daher Strategien zum Schutz und zur Stärkung unserer psychischen Gesundheit. Dazu gehören unter anderem ein gutes Stressmanagement, die bewusste Gestaltung von Erholungsphasen sowie ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Arbeit und Privatleben.

Wer seine mentale Gesundheit stärkt, tut damit nicht nur sich selbst etwas Gutes. Auch die Produktivität und Kreativität im Berufsleben profitieren davon. Denn nur wer ausgeglichen ist und genügend Energie hat, kann Höchstleistungen vollbringen. Psychische Gesundheit ist also auch ein Schlüssel zu beruflichem Erfolg und Zufriedenheit. Dass die richtige Awareness zur  mentalen Gesundheit heute relevanter denn je ist , zeigt eine Statistik der AOK, in der eine deutliche Steigerung der Arbeitsunfähigkeitsfälle aufgrund von Burnout-Erkrankungen zu erkennen ist.

Arbeitsunfähigkeitsfälle aufgrund von Burn-out-Erkrankungen in Deutschland in den Jahren 2004 bis 2021


Wir beschäftigen uns in diesem Artikel mit den vielfältigen Aspekten der mentalen Gesundheit. Sie erfahren, wie Sie Ihr seelisches Gleichgewicht stärken und psychischen Belastungen vorbeugen können. Zudem erhalten Sie wertvolle Tipps für ein erfülltes Privatleben und erfolgreiches Berufsleben, denn unsere psychische Verfassung bestimmt wesentlich über die Qualität unseres gesamten Lebens. Investieren Sie also in Ihr emotionales Wohlbefinden - es ist eine der besten Investitionen überhaupt.

Was ist Burnout?

Burnout ist ein Syndrom, das durch chronischen Stress am Arbeitsplatz verursacht wird. Die ständige Überforderung führt dabei zu einer schleichenden Erschöpfung von Körper und Geist. Typische Symptome sind nachlassende Leistungsfähigkeit, Gleichgültigkeit, depressiver Verstimmung sowie emotionale Erschöpfung. Auch körperliche Beschwerden wie Schlafstörungen, Kopfschmerzen oder Magen-Darm-Probleme treten oft auf.

Laut einer Gallup-Umfrage fühlen sich ein Drittel der Beschäftigten in Deutschland gestresst und ausgebrannt. Jeder Fünfte klagt über Erschöpfung am Feierabend. Frauen sind etwas häufiger betroffen als Männer. Besonders gefährdet für ein Burnout sind Perfektionisten und Menschen in helfenden Berufen wie Pflege, Sozialarbeit oder Lehrkräfte.

Doch Burnout ist nicht auf klassische Stressberufe beschränkt. Inzwischen kann es jeden treffen - vom Manager bis zum Mitarbeiter. Denn durch Digitalisierung, ständige Erreichbarkeit und wachsenden Konkurrenzdruck steigt der Arbeitsstress in allen Branchen.

Für Unternehmen ist die Prävention von Burnout essenziell. Denn die Fehlzeiten und Leistungseinbußen durch ausgebrannte Mitarbeiter kosten die deutsche Wirtschaft jährlich über 89 Milliarden Euro, so eine Studie der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin.

:Fehlzeit und Leistungseinbußen kosten die Wirtschaft 89 Miliarden Euro

Um Burnout vorzubeugen, braucht es Maßnahmen auf individueller und organisatorischer Ebene. Mitarbeiter sollten auf Warnsignale achten und ihre psychische Widerstandskraft stärken. Unternehmen sind gefordert, eine gesundheitsförderliche Arbeitskultur zu schaffen und Überlastung rechtzeitig zu erkennen. Nur so kann verhindert werden, dass engagierte Mitarbeiter als emotionale Zombies enden.

So schützt produktives Arbeiten vor dem Burnout

Burnout entsteht häufig durch eine Diskrepanz zwischen hoher Arbeitsbelastung und geringer Produktivität. Ist die zu bewältigende Arbeitsmenge dauerhaft zu groß, führt dies zwangsläufig zu Überforderung.

Produktivität ist daher ein zentraler Schlüssel zur Burnout-Prävention. Durch effektives und fokussiertes Arbeiten lassen sich Aufgaben mit weniger Aufwand und in kürzerer Zeit erledigen. Das verringert den Stress und verhindert, dass man sich in der To-do-Liste "ersäuft".

Natürlich hat auch der Arbeitgeber Verantwortung. Unrealistische Zeitvorgaben und Personalmangel erhöhen das Burnout-Risiko. Sind die Voraussetzungen jedoch stimmig, kann jeder Mitarbeiter seine Produktivität durch einfache Maßnahmen steigern:

  • Klare Prioritäten setzen: Wichtige Aufgaben zuerst abarbeiten, Nebensächliches delegieren oder streichen
  • Perfektionismus vermeiden: Lieber 80% Lösung bei Zeitplan als 100% Lösung durch Überstunden
  • Konzentration schützen: Störquellen wie E-Mails blockieren und Fokus-Zeiten einführen
  • Pausen einhalten: Regelpausen aktiv nutzen zur Erholung und Abschalten
  • Aufgaben planen: Realistisches Pensum festlegen und Puffer für Unvorhergesehenes lassen
  • Work-Life-Balance optimieren

Wer so arbeitet, bleibt leistungsfähig und behält seine mentale Gesundheit. Denn durch produktives Arbeiten lassen sich Erfolgserlebnisse schaffen, die wiederum die Motivation und Zufriedenheit steigern. Ein positiver Kreislauf, der den Burnout von vornherein verhindert.

Burnout im Job vermeiden - so gelingt die Prävention

Burnout schleicht sich langsam ein und wird deshalb häufig erst spät erkannt. Doch Sie können von Anfang an wertvolle Vorkehrungen treffen, um gar nicht erst auszubrennen.

Grundvoraussetzung ist, psychische Belastungsgrenzen zu kennen und ernst zu nehmen. Ignorieren Sie Frühwarnsignale wie Niedergeschlagenheit, Erschöpfung und körperliche Symptome nicht. Viele neigen dazu, den Helden zu spielen und grenzenlosen Einsatz an den Tag zu legen. Dies geht jedoch auf Dauer zu Lasten der Gesundheit. Scheuen Sie sich nicht, auch mal "Stopp" zu sagen.

Gönnen Sie sich regelmäßige Erholungspausen im Arbeitsalltag. Selbst kurze Auszeiten, um runterzufahren, wirken Wunder. Nutzen Sie Microbreaks für eine kurze Entspannungsübung oder einen Snack. Stehen Sie vom Schreibtisch auf und bewegen Sie sich. Legen Sie ganz bewusst Feierabendzeiten fest und trennen Sie sich abends gedanklich vom Job.

Gutes Zeitmanagement ist ebenfalls essenziell. Setzen Sie sich realistische Zeitrahmen für Ihre Aufgaben. Lernen Sie, nach der Eisenhower-Matrix zu priorisieren: Was ist wichtig und dringlich? Was ist weniger wichtig und was kann warten? Puffern Sie Ihren Terminplan, so dass Sie nicht unter permanenter Zeitknappheit leiden.

Überlegen Sie auch, welche Tätigkeiten Sie delegieren können. Muss alles immer zu 100% perfekt von Ihnen erledigt werden? Konzentrieren Sie sich auf Ihre Kernaufgaben.

Wenn Sie so achtsam mit sich selbst umgehen und für Entlastung sorgen, bleibt das Risiko eines Burnouts gering. Sie arbeiten effizienter, behalten die Kontrolle und schützen Ihre mentale Gesundheit langfristig.

Im Übrigen ist die Burnout Prävention auch Arbeitgeber Sache und viele Unternehmen bieten Maßnahmen zur Vorbeugung bzw. zur Reintegration bei Burn-Out an:

Umfrageergebnisse zur Burnout Prävention

Die Zukunft der Burnout-Prävention

Angesichts steigender Burnout-Raten müssen wir die Art und Weise, wie wir arbeiten, überdenken. Die Arbeitswelt der Zukunft wird flexibler, digitaler und schnelllebiger. Damit die mentale Gesundheit nicht auf der Strecke bleibt, sind neue Ansätze gefragt.

Ein vielversprechender Weg ist es, Prävention bereits im System zu verankern. Digitale Tools können hier einen großen Beitrag leisten. Moderne Software lindert Stressfaktoren, noch bevor sie entstehen. Sie hilft, den Arbeitsalltag produktiver zu gestalten, Überlastung zu vermeiden und Achtsamkeit zu fördern.

Auch auf politischer Ebene tut sich etwas. Die Regierung plant eine Anti-Stress-Verordnung, um psychische Belastungen am Arbeitsplatz einzudämmen. Ein Schritt in die richtige Richtung!

Klar ist: Das Thema Burnout wird uns weiter beschäftigen. Umso wichtiger, dass wir kontinuierlich neue Ansätze der Prävention erforschen und etablieren. Es bedarf eines Schulterschlusses aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik, um die Herausforderungen der Arbeitswelt von morgen zu meistern.

Gemeinsam können wir Wege finden, Produktivität und mentale Gesundheit in Einklang zu bringen. Es liegt an uns allen, eine Arbeitskultur zu gestalten, die Menschen nicht ausbrennen lässt. Die Anstrengungen von heute sind die Investition in eine gesündere Zukunft.

Gemeinsam für mentale Gesundheit

Mentale Gesundheit ist ein wichtiger Megatrend unserer Zeit. Immer mehr Menschen sind von psychischen Belastungen wie Stress, Burnout und Depressionen betroffen.

Die moderne Arbeitswelt birgt leider viele Risikofaktoren, die diese Entwicklung begünstigen. Ständige Erreichbarkeit, wachsender Leistungsdruck und mangelnde Work-Life-Balance fordern ihren Tribut.

Umso wichtiger ist es, der psychischen Gesundheit den Stellenwert zu geben, den sie verdient. Prävention muss auf allen Ebenen ansetzen: bei individuellem Verhalten, in Unternehmen und auf politischer Ebene. Es gibt bereits vielversprechende Ansätze, doch noch bleibt viel zu tun. Wir alle sind gefordert, diesen Wandel mitzugestalten - ob als Arbeitnehmer, Führungskraft oder Entscheidungsträger. Nur wenn wir an einem Strang ziehen, können wir eine gesündere und humanere Arbeitswelt schaffen.

Denn mentale Gesundheit ist keine individuelle Schwäche, sondern eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Investieren wir gemeinsam in dieses wertvolle Gut! Es wird sich auszahlen - für jeden Einzelnen und die Gesellschaft als Ganzes.

Häufig gestellte Fragen

Wie kann ich einen Burnout vorbeugen?

Es gibt verschiedene Maßnahmen, um einem Burnout vorzubeugen:

  1. Achten Sie auf Warnsignale wie anhaltende Erschöpfung und reduzierte Leistungsfähigkeit. Nehmen Sie diese ernst.
  2. Sorgen Sie für Ausgleich zum Job durch Freizeitaktivitäten und Sozialkontakte.
  3. Legen Sie bewusste Erholungsphasen ein und trennen Sie sich abends gedanklich vom Job.
  4. Betreiben Sie aktives Zeitmanagement, um einer Terminhatz vorzubeugen.
  5. Reduzieren Sie Perfektionismus und lernen Sie auch mal "Nein" zu sagen.
  6. Suchen Sie sich Unterstützung durch Partner, Freunde oder Experten, bevor Sie ausbrennen.

Was hilft schnell bei Burnout?

Bei ersten Anzeichen eines Burnouts sollten Sie sofort gegensteuern:

  1. Verringern Sie akuten Stress, indem Sie möglichst viele Aufgaben abgeben oder schieben.
  2. Nehmen Sie sich Auszeiten und gönnen Sie sich kleine Auszeiten im Alltag.
  3. Sagen Sie Termine und Verpflichtungen ab, die nicht dringend sind.
  4. Sorgen Sie für körperlichen Ausgleich durch Bewegung an der frischen Luft.
  5. Reduzieren Sie Reizüberflutung und schaffen Sie Ruhephasen für sich.
  6. Suchen Sie sich professionelle Hilfe, um aus dem Burnout herauszufinden.

Was ist die Vorstufe von Burnout?

Als Vorstufe eines Burnouts gilt das Boreout-Syndrom. Es ist gekennzeichnet durch:

  1. ausgeprägte Unterforderung im Beruf
  2. Desinteresse und Sinnverlust bei der Arbeit
  3. abnehmende Motivation und Antriebslosigkeit
  4. zunehmende Freudlosigkeit und emotionale Distanz