Die Pomodoro Technik: So meistern Sie mit dem beliebten Zeitmanagement-System jede Aufgabe

Florian Horbach
19.9.2023
8
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Inhalt

Das berühmte Zitat "Zeit ist Geld" bekommt im Arbeitsalltag eine ganz neue Bedeutung. Deadlines, Meetings und unzählige To-Dos führen oft dazu, dass wir den Überblick verlieren. Produktivität und Fokus bleiben auf der Strecke. Eine Methode, die hier Abhilfe schaffen kann, ist die Pomodoro-Technik. In diesem Blogartikel stellen wir die Pomodoro-Technik vor und gehen auf ihre konkrete Anwendung sowie Vor- und Nachteile ein. Ziel ist es, die Potenziale der Pomodoro-Technik für ein verbessertes Zeitmanagement und die Überwindung von Prokrastination aufzuzeigen.

Was ist die Pomodoro-Technik?

Die Pomodoro-Technik wurde in den 1980er Jahren von Francesco Cirillo entwickelt. Der Name leitet sich von der tomatenförmigen Küchenuhr ab, die Cirillo für seine Zeitmessung verwendete. Pomodoro ist italienisch und bedeutet Tomate.

Bei der Pomodoro-Technik teilt man die Arbeit in Intervalle von 25 Minuten ein, die man konzentriert einer Aufgabe widmet. Nach jeweils einem Pomodoro genannten Intervall macht man eine kurze 5-minütige Pause. Nach vier Pomodoros folgt eine längere, ca. 15-30-minütige Pause. Der Wechsel zwischen konzentrierter Arbeit und kurzen Erholungsphasen soll dabei helfen, fokussiert und motiviert zu bleiben.

Durch diesen strukturierten Rhythmus aus Arbeit und Pausen können wir unsere Zeit deutlich effektiver nutzen. Die regelmäßigen kleinen Pausen gewährleisten die nötige Erholung und beugen Ermüdung sowie Stress vor. So lässt sich unsere Produktivität steigern.

Die Pomodoro-Technik in der Praxis

Pomodoro-Technik in 6 Schritten

Die Pomodoro-Technik setzen wir am besten wie folgt um:

  1. Legen Sie vorab genau fest, welche Aufgabe Sie in den nächsten 25 Minuten verfolgen möchten.
  2. Stellen Sie einen Timer auf 25 Minuten und starten Sie den ersten Pomodoro. Arbeiten Sie nun ohne Unterbrechung an der Aufgabe.
  3. Nach Ablauf des Timers machen Sie 5 Minuten Pause. Stehen Sie auf, trinken Sie etwas, dehnen Sie sich.
  4. Führen Sie für die nächsten 3 Pomodoros die Schritte 2 und 3 ebenfalls durch.
  5. Nach 4 Pomodoros machen Sie eine längere Pause von 15-30 Minuten.
  6. Beginnen Sie danach einen neuen Zyklus.

Durch diesen einfachen Ablauf bringen wir Schwung in unseren Arbeitsalltag und bleiben produktiv. Im nächsten Abschnitt gehen wir näher auf die konkreten Vorteile der Methode ein.

Vor- und Nachteile der Pomodoro-Technik

Die Pomodoro-Technik bietet viele Vorteile für unser Zeitmanagement und die Steigerung der Produktivität. Zunächst fördert der klar strukturierte Ablauf aus Arbeits- und Pausenblöcken unsere Konzentration und Ausdauer. Indem wir uns voll auf eine Aufgabe fokussieren und Ablenkungen ausblenden, arbeiten wir in den 25 Minuten hochkonzentriert und effizient. Die regelmäßigen kurzen Pausen geben dem Gehirn wiederum Zeit zur Erholung und Verarbeitung. So bleiben wir motiviert und leistungsfähig, ohne einem Erschöpfungseffekt zu erliegen.

Ein weiteres Plus ist, dass die Methode unsere Arbeitsorganisation verbessert. Wir planen vorab genau, welche Aufgaben wir in einem Pomodoro erledigen möchten. Dies strukturiert unseren Arbeitstag und verhindert Multitasking sowie unkonzentriertes Arbeiten. Auch fördern die wiederkehrenden Pausen dabei, rechtzeitig aufzuhören und Vollgas-Arbeitsphasen zu vermeiden.

Zudem können wir mit der Pomodoro-Technik unsere Arbeitszeit realistischer einschätzen und Deadlines besser einhalten. Indem wir sehen, was wir in einem 25-minütigen Zeitblock schaffen, fällt die Abschätzung künftiger Aufgaben leichter. Das steigert wiederum unser Zeitgefühl und Zeitmanagement.

Allerdings birgt die Pomodoro-Technik auch einige Nachteile und Herausforderungen. Die strikte Unterbrechung kann beispielsweise den Arbeitsfluss hemmen, wenn man gerade in einem kreativen Prozess steckt. Auch fühlen sich die starren 25-Minuten-Einheiten nicht für jede Tätigkeit gleich geeignet an. Bei Schreibaufgaben mag ein längeres ununterbrochenes Arbeiten effizienter sein.

Zudem erfordert die Technik Disziplin und Selbstkontrolle. Nur wenn wir die Pomodoros konsequent durchziehen und Pausen einlegen, ist sie wirksam. Ansonsten besteht die Gefahr, in alte Gewohnheiten zu verfallen. Auch sollten wir aufpassen, die Pausen nicht für andere Aufgaben zu nutzen und so vom Arbeitsmodus abzukommen.

Abhilfe schaffen hier Anpassungen an den persönlichen Rhythmus. Anstelle von 25 Minuten können auch 15 oder 45 Minuten als Pomodoro-Intervalle dienen. Die Pausen können je nach Bedarf verlängert werden. Auch die Anzahl der aufeinanderfolgenden Pomodoros vor einer längeren Pause sollte auf die eigenen Bedürfnisse abgestimmt werden.

Online-Timer für die Pomodoro-Technik

Es existiert eine Vielzahl an Online-Tools, die speziell auf die Pomodoro-Technik zugeschnitten sind und deren Umsetzung erleichtern. Jedes dieser Tools hat dabei bestimmte Vor- und Nachteile.

Pomofocus beispielsweise punktet mit übersichtlichen Statistiken und Analytics, um die eigene Produktivität zu tracken. Die Bedienung ist simpel und selbsterklärend. Allerdings sind die Individualisierungsmöglichkeiten begrenzt.

Pomofocus


Studywithme bietet neben dem Timer auch motivierende Hintergrundmusik und eine Discord Community zum Austausch. Der Fokus liegt auf dem Lernen. Jedoch sind auch hier umfangreichere Anpassungsoptionen gewünscht.

Studywithme


Tomatotimers überzeugt durch ein ansprechendes Design und benutzerfreundliche Bedienung. Zusätzliche Features und Anpassungsmöglichkeiten suchen wir in der Web Version allerdings vergebens. Jedoch steht auch eine App mit erweitertem Funktionsumfang zur Verfügung.


Tomatotimers

Bei Pomodoro Timer loben wir die entspannende Hintergrundmusik und die Option, eigene Aufgaben zu erfassen. Die Personalisierung ist vielfältig. Allerdings sind die Sprachen auf Englisch, Spanisch und Portugiesisch begrenzt.

Pomodoro Timer


Für die Wahl des richtigen Tools sollten wir also zunächst die eigenen Bedürfnisse reflektieren. Möchten wir viele Daten sammeln und auswerten? Benötigen wir eher motivierende Elemente? Oder soll es schlicht simpel bedienbar sein? Anhand dieser Fragen lässt sich das passende Online-Tool finden.

Anwendungsbeispiele für die Pomodoro-Technik

Die Pomodoro-Technik lässt sich in nahezu allen Berufen und für unterschiedlichste Aufgaben gewinnbringend einsetzen. Besonders für zeit- und konzentrationsintensive Tätigkeiten erweist sie sich als nützlich.

Im Programmieren beispielsweise erfordern das Analysieren eines Problems, das Entwickeln einer Lösung und das Schreiben des Codes hohe Konzentration. Mit der Pomodoro-Technik können wir hier fokussiert in kurzen Abschnitten arbeiten und so effektiv vorankommen.

Auch in der Wissensarbeit, etwa beim Schreiben von Texten, ist die Pomodoro-Methode beliebt. In 25-Minuten-Blöcken fällt das Verfassen leichter und wir behalten den roten Faden. Die regelmäßigen Pausen sorgen zudem dafür, dass wir nicht völlig in den Text eintauchen und den Überblick verlieren.

Aber auch für das Lernen eigenen sich die Pomodoros sehr gut. In 25 Minuten können wir uns intensiv einem Thema oder einer Prüfungsvorbereitung widmen. Danach belohnen wir uns mit einer Pause, in der das Gelernte sacken kann.

Erfolgsgeschichten gibt es aus den verschiedensten Bereichen. Eine Grafikdesignerin berichtet, wie sie mithilfe der Technik trotz Stress alle Projekte fristgerecht abliefert. Ein Student erzählt, dass dank der Pomodoros seine Prüfungsvorbereitung fokussierter und effizienter verläuft.

VII. Pomodoro-Technik und Prokrastination

Ein großer Vorteil der Pomodoro-Technik ist, dass sie der Prokrastination entgegenwirkt. Prokrastination bedeutet, wichtige Aufgaben immer wieder aufzuschieben und stattdessen weniger dringende Dinge zu erledigen.

Die Pomodoro-Methode hilft, diesem Muster zu entkommen. Indem wir bereits im Voraus festlegen, was wir in den nächsten 25 Minuten tun werden, kommt die Aufgabe in Gang und wird nicht aufgeschoben. Die kurzen Intervalle und Zyklen aus Arbeitspaketen und Pausen machen es leichter, am Ball zu bleiben.

Auch lässt sich die Technik gut mit anderen Zeitmanagement-Methoden kombinieren. Wir können die Pomodoros beispielsweise dafür nutzen, die wichtigsten Aufgaben aus der Eisenhower-Matrix (dringend/wichtig) abzuarbeiten. Oder wir planen mithilfe der ABC-Analyse, welche Tasks wir in den Pomodoro-Einheiten erledigen.

Indem wir so die Vorteile verschiedener Methoden verbinden, schaffen wir die optimale Grundlage, um prokrastinierendes Verhalten zu durchbrechen und produktiv zu sein. Die Pomodoro-Technik liefert den roten Faden und die nötige Portionierung, um Ziele konsequent anzugehen.

Fazit

Die Pomodoro-Technik hat sich in den letzten Jahrzehnten als einfache und wirkungsvolle Zeitmanagement-Methode bewährt. Ihr Versprechen, die Produktivität und Konzentration zu steigern, kann sie in der Praxis absolut einlösen.

Durch die Unterteilung der Arbeit in überschaubare Einheiten mit Erholungspausen arbeiten wir fokussierter, aufgabenorientierter und weniger ermüdungsanfällig. Die regelmäßigen Kurzpausen sind der Schlüssel, um Durchhaltevermögen und Motivation aufrechtzuerhalten.

Auch wenn die Pomodoro-Technik nicht für jede Tätigkeit gleich geeignet ist, überwiegen klar die Vorteile. Insbesondere für zeitkritische, anspruchsvolle Aufgaben erweist sie sich als Segen. Integriert mit anderen Methoden kann sie zudem helfen, der Prokrastination den Kampf anzusagen.

Online-Timer und Apps erleichtern die Umsetzung zusätzlich. Somit eröffnet uns die simpel geniale Pomodoro-Technik große Potenziale für ein verbessertes Zeitmanagement und eine produktive Arbeitsweise. Probieren auch Sie es aus!

Häufig gestellte Fragen

Wie geht Pomodoro-Technik?

Bei der Pomodoro-Technik arbeitet man 25 Minuten konzentriert an einer Aufgabe, dann macht man 5 Minuten Pause. Nach 4 solcher „Pomodoro“ genannten Intervalle folgt eine längere 15-30-minütige Pause. Dieser Wechsel soll die Produktivität und Konzentration steigern.

Ist die Pomodoro-Technik effektiv?

Ja, durch zahlreiche Studien und Erfahrungsberichte ist die Effektivität der Pomodoro-Technik belegt. Die regelmäßigen Kurzpausen sorgen nachweislich für mehr Motivation und Ausdauer bei der Arbeit.

Warum ist die Pomodoro-Technik gut?

Die Vorteile sind: Man arbeitet fokussierter, ermüdet weniger schnell, behält den Überblick, hält Deadlines besser ein und prokrastiniert weniger durch die kleinschrittige Vorgehensweise.

Was machen in Pomodoro Pause?

Die 5-minütigen Pausen dienen der kurzen Erholung. Man kann aufstehen, sich recken, ein Getränk holen oder einen kurzen Plausch halten. Sie sollten nicht für inhaltliche Aufgaben genutzt werden.